Stroh

Stroh
Stroh [ʃtro:], das; -[e]s:
trockene Halme von gedroschenem Getreide:
frisches, trockenes, feuchtes Stroh; Stroh ausbreiten, aufschütteln, binden, flechten; in einer Scheune auf Stroh, im Stroh schlafen.
Zus.: Flachsstroh, Haferstroh, Maisstroh, Reisstroh.

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Stroh 〈n. 11; unz.〉 Halme, Blätter, Hülsen ohne Früchte (von Getreide u. Hülsenfrüchten) ● ein Bund, eine Schütte \Stroh ● dem Vieh frisches \Stroh aufschütten, schütten ● leeres \Stroh dreschen 〈fig.; umg.〉 nutzlos reden, arbeiten; viel \Stroh, wenig Korn 〈Sprichw.〉 ● auf, im \Stroh schlafen; \Stroh im Kopf haben 〈fig.; umg.; abwertendkeinen Verstand haben; mit \Stroh gedecktes Dach; das brennt wie \Stroh sehr gut; das brennt wie nasses \Stroh schlecht; das schmeckt wie \Stroh 〈umg.〉 nach nichts, ist nicht gehaltvoll [<mhd. <ahd. stro, Gen. strawes <germ. *strawa „Hingeschüttetes, Stallstreu“; → streuen]

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Stroh , das; -[e]s [mhd. strō, ahd. strao, strō, zu streuen u. eigtl. = Aus-, Hingestreutes]:
trockene Halme von ausgedroschenem Getreide:
frisches, trockenes, feuchtes S.;
ein Ballen S.;
S. aufschütten, binden, flechten;
auf S., im S. schlafen;
das Dach ist mit S. gedeckt;
das Haus brannte wie S. (lichterloh);
etw. brennt wie nasses S. (schlecht);
das Essen schmeckt wie S. (ugs.; ist trocken, ohne Würze);
S. im Kopf haben (ugs.; dumm sein);
leeres S. dreschen (ugs.; viel Unnötiges, Belangloses reden: bei der Diskussion wurde viel leeres S. gedroschen).

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Stroh
 
[althochdeutsch strō, eigentlich »Ausgestreutes«], die getrockneten Halme und Blätter des Getreides, aber auch der Hülsenfrüchte und Ölsaaten. Mit fortschreitendem Reifegrad verlagern sich die mobilisierbaren Nährstoffe aus dem vegetativen Pflanzenteil in die Samen. Aus diesem Grund besteht insbesondere Getreidestroh vorwiegend aus Gerüstsubstanz (Rohfaser), die Cellulose sowie das unverdauliche Lignin enthält. Die β-glykosidische Bindung der Cellulose kann durch Enzyme der Pansenmikroorganismen von Wiederkäuern gespalten und damit verdaut werden. Hülsenfruchtstroh enthält mehr Protein (8-12 %), Getreidestroh nur 3-4 %. Stroh wurde früher überwiegend als Einstreu für Pferde, Rinder und Schweine verwendet. - In den Industrieländern fallen jährlich Mio. t an Getreidestroh an, die nicht gebraucht werden. Ein großer Teil könnte in Biogasanlagen eingesetzt werden, um das darin enthaltene Energiepotenzial zu nutzen und die organischen Rückstände wieder dem Boden zuzuführen.
 

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Stroh, das; -[e]s [mhd. strō, ahd. strao, strō, zu ↑streuen u. eigtl. = Aus-, Hingestreutes]: trockene Halme von ausgedroschenem Getreide: frisches, trockenes, feuchtes, angefaultes S.; ein Bund, ein Ballen S.; S. ausbreiten, aufschütten, binden, flechten; S. wird auf dem Feld verbrannt statt zu Mist verarbeitet (Gruhl, Planet 82); auf S., im S. schlafen; das Dach ist mit S. gedeckt; das Haus brannte wie S. (lichterloh); etw. brennt wie nasses S. (schlecht); das Essen schmeckt wie S. (ugs.; ist trocken, ohne Würze); *S. im Kopf haben (ugs.; dumm sein); leeres S. dreschen (ugs.; viel Unnötiges, Belangloses reden): bei der Diskussion wurde viel leeres S. gedroschen.

Universal-Lexikon. 2012.

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